Was passiert im Darknet

Was ist das Darknet?

Bild eines dunklen SpinnennetzesDas sogenannte Darknet ist heute ja in aller Munde. So „dark“ und finster sollte es daher gar nicht sein, oder? Um zu verstehen, was überhaupt mit dem Begriff gemeint ist, gehen wir kurz auf die allgemein übliche Definition ein und ergänzen noch um den Begriff des Deep Webs.

Von einem puristischen Standpunkt aus, ist das Internet all das, was eine Suchmaschine finden kann, während das Deep Web all das ist, was eine Suchmaschine nicht finden kann. Das Deep Web ist also alles andere als die finstere Höhle ominöser Nachtkreaturen, denn es gibt eine ganze Reihe von Gründen dafür, nicht alle Daten von Suchmaschinen finden zu lassen.

Die meisten Deep-Web-Inhalte sind leicht und jederzeit abrufbar und liegen meist nur einen Schritt von der normalen Google-Suche entfernt. Z.B. gehören direkte Suchen auf Webseiten wie Regierungs-Datenbanken, wissenschaftlichen Datenbänken und Bibliotheken dazu, die große Mengen an Deep-Web-Daten enthalten. Eine Google-Suche kann diese Seiten nicht einfach hinter den jeweiligen Webseiten-Suchfeldern finden. Die meisten Inhalte, die sich im Deep Web befinden, sind über solchen Webseiten aufrufbar und alles andere als illegal oder beängstigend. Ein wenig tiefer im Deep Web lauert dann schließlich das sogenannte Darknet – das dunkle Web.

Das Darknet, Dark Web oder Onionland wird als ein kleiner Teil des Deep Webs eingestuft, der absichtlich versteckt wurde und unzugänglich durch Standard-Web-Browser ist. Die bekanntesten Inhalte, die man dort finden kann, sind über das TOR-Netzwerk erreichbar. Das TOR-Netzwerk ist ein anonymes Netzwerk, das nur mit einem speziellen Web-Browser geöffnet werden kann, dem TOR-Browser. Das ist der Teil des Internets, der am häufigsten durch illegale Aktivitäten unangenehm auffällt, von den Nutzern aber aufgrund seiner Anonymität geschätzt wird.

Wie findet man das Darknet

Die meisten Seiten und Dienste im Darknet verstecken sich absichtlich vor den neugierigen Augen der durchsuchbaren Webmaschinerie. Mit spezieller Software, Protokollen oder exotischen Domainnamen, welche Verschlüsselung und Anonymität zwischen Nutzern garantieren, hüllen sie sich in die sichere Dunkelheit des weltweiten, digitalen Netzes.

Deine Chancen, diese geheime Netzwerke und darüber hinaus noch spezifische Inhalte zu finden, sind praktisch gleich null, es sei denn jemand weist dich in die richtige Richtung. Doch das ist auch kein Wunder. Die sich dort tummelnden Menschen wollen anonym bleiben und tun auch einiges dafür. Das dunkle Netz ist so gesehen der direkte Antagonist zu Facebook, Twitter und Co!

Wenn du weiterhin neugierig bist, kannst du über das Tor-Netzwerk und dem Zugriff über „The Hidden Wiki“, TorDir und TorLinks in die mysteriöse Welt des Onionlands eintauchen. Doch sei besser vorsichtig, worauf du klickst und stelle sicher, dass du vorab die richtigen Sicherheitsvorkehrungen vorgenommen hast. Das dunkle Netz ist nämlich auch ein Tummelplatz für bösartige Viren und gewitzte Schnüffelprogramme und Schnüffler. Neben größeren Verzeichnissen wie „The Hidden Wiki“, gibt es noch unzählige weitere Linkverzeichnisse. Doch selbst die großen unter ihnen sind nicht wirklich zuverlässig. Wie ein Sumpf wabert das Onionland ständig vor sich hin. Versteckte Dienste erscheinen und verschwinden auf täglicher Basis.

 

Was findet man im Darknet

Licht und Schatten im DarknetSobald du dich einmal in einem Darknet-Verzeichnis befindest, wird eine Sache schnell klar – es ist tatsächlich düster hier. Mach dich bereit für viele schmutzige, illegale Sachen und Links, die zu Kreditkarten-Betrügern, Dokumentenfälschern, Drogenmarktplätzen, Waffenhändlern, Glücksspiel-Sites und weiteren Marktplätzen für jedes Laster führen.
Dazu warten Hacker Oasen und alle Arten von illegalen und widerwärtigen Pornos, über die immer wieder in den Medien berichtet wird, und auch die berüchtigten Silk Road Handelsposten sind dort zuhause.

Bevor du gleich Reißaus nimmst, lese noch ein bisschen weiter, denn es gibt auch echte Lichtblitze im Darknet!


Die helle Seite des Darknets

  • Freie Rede
  • Plattform für Freiheitskämpfer und Unterdrückte
  • Anonymität und Sicherheit vor Datenkraken
  • Politische Plattform

Die gleiche Anonymität, die das Onionland zu einem Paradies für Waffenhändler und Perversen macht, macht es gleichzeitig zu einer Bastion für eine edle Sache: der freien Rede!

Das Darknet erlaubt jedem zu sprechen, frei von Zensur oder der Angst vor Verfolgung. Es ist eine Zuflucht für Freiheitskämpfer aus allerelei Ländern wie Libanon, Mauretanien, Türkei, Tibet, China und weiteren, in denen eine freie Rede nicht selbstverständlich ist und von Regierungen gar unterbunden oder verfolgt wird. Es ist auch ein Spiegel von Seiten wie GlobalLeaks, Indymedia und Wikileaks und eröffnet Entdeckungen über schmutzige Regierungs- und Unternehmungsmachenschaften (Ja, auch Regierungen können richtig große Schmutzfinke sein!).

Ein bekanntes Beispiel für den positiven Umgang mit dem Darknet ist z.B. die „New Yorker`s Strongbox“ der berühmten gleichnamigen Zeitung. Sie ermöglicht Informanten, sicher und anonym über das Tornetzwerk mit dem Magazin zu kommunizieren. Das Tor-Projekt behauptet darüber hinaus, dass selbst einige Regierungsbehörden ähnliche Dienste bieten, und dass selbst das Militär einige versteckte Dienste des Tor-Netzwerkes verwendet.

Tiefer im Darknet wartet ein wahres Füllhorn von Dienstleistungen. Secure Messaging und File-Sharing-Tools, Bibliotheken voller politischer Literatur, anonyme Boards, die intelligenten Debatten gewidmet sind und vieles, vieles mehr. All das sind Dinge, die du über die großen Darknet-Verzeichnisse finden kannst. Weiter unten fließen noch dunklere, geheimnisumwitterte Informationsflüsse, die den Normalsterblichen jedoch für immer vorenthalten bleiben.

Fasziniert? Wenn du selbst das Darknet besuchen willst, mach dich vorerst mit den wichtigsten Aspekten des Onionlandes vertraut und vergesse Folgendes nicht:

  1. Du musst auf nichts klicken, worauf du nicht klicken willst! Du wirst also nicht automatisch auf fragwürdige Seiten landen, wenn du diese nicht speziell gesucht hast.
  2. Denke daran, dass die zugrunde liegende Tor-Technologie des Darknets wirklich anonym macht. Wenn du dort etwas kaufen willst, findest du den “Dienstleiter” nicht über ein Impressum. Also frage dich vorab: Sind die angebotenen Dienstleistungen sicher? Oder bist du auf eine der vielen Plattformen gestoßen, die Leute zum Narren hält und Nutzer auf betrügerische Weise um ihre hart erworbenen Bitcoins prellt? Viele der zwielichten Inserate der Darknet-Verzeichnisse sind schlicht und einfach Betrug.

Ein Wort zur Sicherheit

  • Deaktiviere JavaScript
  • Browser verbieten Cookies oder Add-Ons zuzulassen
  • Keine persönlichen Daten, niemals und an Niemanden!
  • Verwende nicht die gleichen Passwörter, die du im “normalen Netz” verwendest
  • Keine Bankdaten ausgeben
  • Zahlungen nur über Bitcoin oder ähnlich sicheren, anonymen Varianten
  • Betrüger lauern überall. Also überleg dir gut, ob du dort unbedingt etwas kaufen willst und denk dran: “Keine Macht den Drogen”
  • Extra Sicherheit über zweites Betriebssystem oder Virtualbox

Alte BankenschlösserSobald du das Tor-Browser-Paket heruntergeladen hast, verfügst du über alles, was du von technischer Seite her brauchst, um im Onionland zu tauchen. Doch zuerst ein paar Worte über Vorsichtsmaßnahmen. Du willst sicher nicht unvorbereitet in das Darknet eintauchen wollen; eine Menge computerversierter Hacker und potenziell bösartige Individuen lauern dort.

Als Erstes muss man wissen, dass Tor allein nicht genug ist, um die Privatsphäre ausreichend zu schützen. Deaktiviere immer JavaScript, wenn du im Darknet surfst (klicke dazu auf die S-Taste neben der Adressleiste des Tor-Browser und verbiete alle Skripte aus dem Drop-Down-Menü). Konfiguriere zudem den Browser so, dass keine Cookies oder Add-Ons akzeptiert werden.

Obwohl das wahrscheinlich nicht extra gesagt werden muss: gib keine persönlichen Daten an niemanden und nirgendwo im Darknet weiter. Dazu gehört auch die Wiederverwendung von Passwörtern, die du im normalen Netz verwendest. Kreditkarten- oder andere Bankinformationen sind tabu. Es gibt einen Grund warum Bitcoins im Darknet die bevorzugte Währung sind. Wo wir gerade bei Geld sind – sei sehr, sehr vorsichtig, wenn du mit digitalen Bitcoins um dich schleuderst. Die Anonymität von Bitcoins und das Darknet an sich, macht das Onionland ein Paradies für Betrüger.

Schließlich ist es am sichersten, das Darknet von einer virtuellen Maschine aus zu betreten. So schützt du deinen Computer vor Schaden und wirklich fiesen Viren. Du könntest z.B. ein zweites Betriebssystem installieren oder eine Linux-Version deiner Wahl in einer Virtualbox laufen lassen.

Im Ernst: Geh nicht ohne die richtigen Sicherheitsvorkehrungen in die Dunkelheit!

 

Das Darknet ist nichts für dich?

Aller Wahrscheinlichkeit nach wirst du dich nie in das Deep Web wagen müssen. Die Oberfläche des Internets enthält alle Dienste und Werkzeuge, die sich ein normaler Anwender wünschen kann. Streaming-Video-Dienste, soziale Netzwerke, Unternehmens-Websites oder andere Mainstream-Media-Elemente sind dort noch nicht zu finden. Aber das kann sich auch ändern, da immer mehr Leute die riesigen Datenkraken von Google, Facebook, Regierungen und Unternehmen in Frage stellen und anonym bleiben bzw. selbst über ihre Spuren im Netz entscheiden wollen.

Den Trend vorwegnehmend sind daher schon die ersten Künstlerpioniere und selbst Unternehmen im Darknet vertreten. Doch natürlich warten auch jede Menge digitaler Raubtiere in den dunklen Nischen des allumfassenden Netzes. In Darknet, dort unten in der Tiefe, wo Googles Spinnen keine Netze weben können, bekommt jeder eine Stimme. Wenn du jemals den Hafen einer sicheren Kommunikation anlaufen musst, der wahre Anonymität und ein Schutzniveau verspricht, welches das normale Internet einfach nicht bieten kann, ist das Darknet der richtige Ort für dich!

 

Alexander Marinescu

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